Alice Schwarzer über Idole & Vorbilder

Marlene Dietrich: Die Abrechnung einer Tochter

Den nachfolgenden Text schrieb Alice Schwarzer 1993 beim Erscheinen der Biografie von Maria Riva über ihre Mutter Marlene Dietrich. Am 13. Dezember wurde die Tochter 100 Jahre alt.

Gianna Nannini is back!

Congratulazioni zum 70. heißt es am 14. Juni für Italiens Rockröhre Numero Uno: Gianna Nannini. Sie hat ein neues Album herausgebracht, ein Netflix-Film kommt raus und auf Tournee geht sie auch noch. 1983 wurde Gianna Nannini von Alice Schwarzer interviewt. Und der erzählte sie alles - wirklich alles.

Heide Simonis: „Mit Hosen hat man seine Ruhe!“

Heide Simonis ist tot. Sie war 1993 die erste deutsche Ministerpräsidentin, bekannt für ihre flapsigen Sprüche und ihre extravaganten Hüte. Im Gespräch mit Alice Schwarzer erzählte Heide Simonis im Jahr 2004 über die Funktion von Hüten und Hosen, Briefe an "Herrn Simonis" und die dringend notwendige Abschaffung des Ehegattensplittings.

Diana: Zwischen Traum & Alptraum

Alice Schwarzer hat den Text am Tag nach Dianas Tod vor 25 Jahren geschrieben - sie könnte ihn Wort für Wort heute wieder so schreiben. Dieses Leben zwischen Traum und Alptraum, Kitsch und Drama ist hochaktuell. Folgt Sohn Harry seiner Mutter auf diesen Spuren?

Legendär: Alice & Romy

Die Arte-Doku über Romy Schneider basiert auf dem legendären Interview, das Alice Schwarzer am 17. Dezember 1976 in der EMMA-Redaktion mit der Schauspielerin führte. Unterhalten haben sie sich auf Deutsch und auf Französisch - beide hatten ein Leben an der Seine und am Rhein. Schwarzer erinnert sich an die Begegnung.

Margarethe von Trotta: 50 Jahre Film

Margarethe von Trotta ist 80 geworden. Alice Schwarzer hat die Regisseurin mehrfach porträtiert - zuletzt anlässlich ihres Hannah-Arendt-Films. Ein Besuch in Paris.

"Klug, gefühlvoll, verletzt"

Es ist Margarethe von Trottas 25. Film – und vielleicht ihr bester. Mit „Hannah Arendt“ hat die Autorenfilmerin sich nicht nur an eine große Denkerin des 20. Jahrhunderts gewagt, sondern stellt darin auch die hochaktuelle Frage der Verantwortung des Individuums. - "Hannah Arendt" läuft heute Abend um 0.15 Uhr im BR.

Wie halten Sie das aus, Frau Schwarzer?

Alice Schwarzer hat den zweiten Teil ihrer Lebenserinnerungen geschrieben: von Mitte der 1970er Jahre bis heute. Hier vorab ein Auszug aus ihrem Buch "Lebenswerk", in dem sie Antworten auf die Frage gibt, die ihr bei jeder Veranstaltung gestellt wird. Hier ein Auszug daraus.

Alice Schwarzer: Meine erste Liebe

"Hildegard Knef war meine erste Liebe", schreibt Alice Schwarzer und analysiert, warum dieser deutsche Beinahe-Weltstar doch keiner wurde. Das Multitalent - Schauspielerin, Sängerin, Schriftstellerin - scheiterte am "Zu-Früh-Emanzipiertsein", sagt Fan Schwarzer.

Königin Hannelore Elsner

Sie stand für Charakter und Sinnlichkeit - und war im Gespräch mit Alice Schwarzer anrührend ehrlich. In der ARD-Mediathek läuft "Lang lebe die Königin!" Es ist Elsners letzter Film. Sie konnte ihn nicht zuende drehen. Große Kolleginnen springen für sie in sechs Szenen ein. Eine Hommage. - Alice Schwarzer sprach mit ihr apropos ihres 60. Geburtstags.

Adieu, Benoîte Groult!

Alice Schwarzer verabschiedet sich von einer Freundin. Sie hatten sich eigentlich, wie jedes Jahr, im Juni in ihrem Haus in Hyères wiedersehen wollen. Benoîte liebte die Männer - und den Feminismus, "wider Willen". Aber ihr Gerechtigkeitsempfinden war unbeugsam. Der nachstehende Text ist von 2013.

Von der Leyen: Die Top-Kandidatin!

Was haben die Deutschen nur immer zu meckern? Und vor allem: Warum kann sich sogar so manche Feministin nicht über eine starke Frau freuen? Alice Schwarzer antwortet. Denn sie findet es großartig, dass Ursula von der Leyen jetzt EU-Chefin ist. Sie ist die Richtige! Und die „Spitzenkandidaten“ waren sowieso an ihr vorbeigegangen.

Greta: Der wütende Engel

Alice Schwarzer über die Familie der Klima-Kämpferin.

Adieu, Agnès Varda!

Fürs Vernünftig- und Angepasstsein gab es in ihrem Leben keine Zeit. Nun ist die Regisseurin und Künstlerin Agnés Varda im Alter von 90 Jahren gestorben. Zu ihrem 90. Geburtstag hatte die Französin noch das Roadmovie "Augenblicke einer Reise" geliefert. Alice Schwarzer hat Agnès Varda damals für EMMA porträtiert.

Ingrid Steeger: "Ich war immer stumm…"

Ingrid Steeger galt als die "Sexnudel" und "Ausziehpuppe der Nation". Heute, mit nur 72 Jahren, ist sie krank, zerstört, arm. Schon als Alice Schwarzer 1992 mit ihr sprach, war ihre Verzweiflung unübersehbar. Einen so traurigen wie lustigen Nachmittag lang erzählte Ingrid Steeger ihre Wahrheit. Wie sie schon als kleines Kind zum Verstummen gebracht wurde: erniedrigt, geschlagen, missbraucht.

Schrowange: „Ich will eine coole Alte werden!“

Birgit Schrowange war zu Besuch in der EMMA-Redaktion. Für unsere Titelgeschichte haben wir mit der deutschen Pionierin des Gray Hair gesprochen. Und dabei hat die so einiges ausgeplaudert. Wie ihr Chef so reagiert hat. Und ihr Sohn. Und der neue Lebensgefährte ... Und warum sie so zufrieden ist!

Liebe Elfriede!

Alice Schwarzer gratuliert Elfriede Jelinek zum 70. Geburtstag. Und sie erinnert sich an frühere Begegnungen, vor allem an ein Gespräch von 1989. Darin redet Jelinek sehr offen über sich, ihr Werk und die Welt. „Ich bin eine Frau mit männlicher Anmaßung“, sagt sie. „Mein Problem ist, dass ich so weiblich bin.“

Tanz: Besuch bei Pina Bausch

Wieder lebendig wird die legendäre Tanztheater-Macherin in einer großen Ausstellung der Bundeskunsthalle. Es kann mitgetanzt werden! Filme, Performance, Partizipation. Stunden mit Pina Bausch, ihrem Werk und dem, was sie bewegte. Bis zum 24. Juli.

Begegnung mit Swetlana Alexijewitsch

Ich freue mich ganz besonders auf die Begegnung am Sonntagabend in Hannover mit meiner Kollegin aus der Ukraine. Das Schauspielhaus führt am 11. Oktober einen Text von Alexijewitsch szenisch auf: "Vom Ende des Roten Menschen". Im Anschluss daran werden Swetlana und ich auf der Bühne darüber

Noch hängt das Etikett frech an mir – wie auch an dir...

Alice Schwarzer hat sich für das nachfolgende Gespräch zweimal mit Anke Engelke aufs Sofa gesetzt: einmal im Herbst 2003 und ein zweites Mal im April 2004, kurz vor dem Start ihrer Late-Night-Show am 17. Mai in Sat1. Hier der Anfang des Gesprächs zwischen Alice & Anke.

Charlotte Roche und Liz Busch: "Ohne dich wäre ich nicht ich"

Die beiden haben mehr gemeinsam, als mensch so ahnt. Zum Beispiel schwärmen sie beide für Elvis Presley. Erst hat Charlotte Roche ein Interview mit Alice Schwarzer für Viva 2 gemacht. Dann hat Alice Charlotte für EMMA interviewt – und gleich Charlottes Mutter Liz dazu gebeten. Denn die Tochter

Brigitte Bardot: Die späte Wahrheit

Endlich redet sie: nicht über das Sexsymbol B.B. - sondern über den Menschen Brigitte Bardot. Sie war Projektionsfläche männlicher Phantasmen und ihr ist wenig erspart geblieben.

Marion Dönhoff zum 100.

"Der Häuptling", so habe ich Marion Dönhoff in meinem ersten Porträt genannt, das 1989 in EMMA erschien. Und sie fand es "treffend". Also hielten wir Kontakt – und ich hatte das abenteuerliche Vergnügen, ihre Biografin zu werden. Am 2. Dezember nun wäre "die Jahrhundertfrau" (Zeit), 100 geworden.

Marleen Gorris' Welt

Für ihren Film "Antonias Welt" erhielt die niederländische Regisseurin 1996 den Oscar in der Kategorie „bester fremdsprachigen Film“.

Conchita & Alice bei Maischberger

Gleich nach Conchitas Sieg hatte Alice Schwarzer von deren „erotischer“ Doppelrolle geschwärmt. Jetzt trafen die beiden sich erstmals bei Maischberger. In der Talkshow ging es, wie immer, um vieles. Danach posierten die PerformerInnen gemeinsam für die Fotografen. Hat offensichtlich Spaß gemacht.

Der Mythos Romy

Ist es tatsächlich schon 30 Jahre her, dass ihr Lebensgefährte sie an einem frühen Morgen zusammengesunken an ihrem Schreibtisch fand? Tot. Hatte sie Selbstmord gemacht? Nein. Aber sie hatte sich zu Tode gelebt. Diese Zerrissenheit zwischen Beruf und Liebe, zwischen Kopf und Herz, zwischen Frankreich und

Alice Schwarzer über Vorbilder & Idole

Menschen brauchen Vorbilder. Männer haben Vorbilder. Aber Frauen? Die sind Idole. Oder Legenden. Oder Mythen. Aber selten Vorbilder.

Shirin Ebadi: "Kulturrelativismus ist Verachtung"

Alice Schwarzer traf Shirin Ebadi anlässlich ihres letzten Deutschlandbesuches. Die Iranerin antwortet so offen, wie es möglich war. Unter den herrschenden Bedingungen.

Interview mit Leutheusser-Schnarrenberg "Ich bin gegen den § 218 auf die Straße gegangen"

Das ist neu: eine Justizministerin, die 20 war, als es losging mit der Frauenbewegung - und die selbst dazugehörte. Sabine Leutheusser, verheiratete Schnarrenberger ist heute 41 und die erste Frau, die in Deutschland Justizminister ist. Ihre Nominierung im letzten Mai war für alle eine Überraschung, nicht zuletzt

Claude Cahun: „Ich sehe mich, also bin ich"

Wer ist Claude Cahun? Frau oder Mann? Oder weder noch - eben einfach ein Mensch jenseits der Geschlechterrollen? Nach fast einem halben Jahrhundert wurde die Künstlerin wiederentdeckt. Die meisten ihrer Fotos und Texte vernichteten die Nazis. Was blieb, ist überwältigend modern und hochaktuell.

Reden wir über die Liebe!

Kurz vor ihrem überraschenden Tod führte Alice Schwarzer ein letztes Interview mit der Psychoanalytikerin Margarete Mitscherlich. Über Liebe. Denn darüber wollte Mitscherlich, EMMA-Autorin der ersten Stunde, eigentlich noch ein ganzes Buch schreiben. Hier das Interview mit einer, die sich auskennt.

Drei starke Frauen

Alice Schwarzer, Marina Abramović und Ulrike Rosenbach auf der Eröffnung der wirklich aufregenden Gesamtschau von Marina in der Bundeskunsthalle Bonn. Die Show ist überwältigend! Zur Eröffnung war Marina aus New York angereist. Neben Fotos, Filmen und Installationen gibt es ReActs ihrer Performances. Bis zum 12. August.

Marilyn: Eine Liebeserklärung von Alice Schwarzer

Im Todesjahr von Marilyn 1962 war es für eine moderne junge Frau wie mich gar nicht so selbstverständlich, für dieses Pin-Up Girl aus Amerika zu schwärmen. Im Gegenteil: Das galt sogar als peinlich. Denn, so das Klischee: Marylin ist doch nur ein Spind-Girl. Sie verdreht den Männern den Kopf und hat selbst keinen. Wirklich?

Shirin Ebadi: Signal für die Welt

Der Friedensnobelpreis für die iranische Juristin Shirin Ebadi ist eine der mutigsten Entscheidungen in der Geschichte des Preises und eine Bestätigung für alle MenschenrechtlerInnen.

Simone de Beauvoir - Eine solitäre Vordenkerin

Hingerissen bin ich von der Klarheit ihres Denkens, der Unteilbarkeit ihres Gerechtigkeitssinns und der Kühnheit ihrer Visionen. Gerührt bin ich von ihrer Leidenschaftlichkeit und Verletzlichkeit. Die Frauenbewegung wäre ohne diese solitäre Vordenkerin so nicht denkbar.

Herta Müller: Die Klarsichtige

Bei dieser Nobelpreisträgerin geht es nicht um Befindlichkeiten, sondern um Leben und Tod. Sie gibt den Verstummten eine Stimme.

Liebe Frau Schröder-Köpf!

Als ich heute morgen in die Redaktion kam, lag Ihr Stern-Interview schon auf meinem Schreibtisch und die Tagespresse dazu. Die hatte sich, nicht zufällig, vor allem auf Ihre spitzen Kommentare zur Frauenbewegung und zu Alice Schwarzer gestürzt. Meine politischen Positionen, sagen Sie da, seien "nicht auf der

Mehr Visionen! Weniger putzen.

2004 initiierte Prof. Christiane Nüsslein-Volhard eine Stiftung, die einmal im Jahr an begabte junge Forscherinnen ein Stipendium vergibt. Für eine Haushaltshilfe. Schwarzer sprach mit ihr über den Sinn eines Putzfrauen-Stipendiums und die Lage der Frauen in der Forschung. Die Kritik der Nobelpreisträgerin ist scharf.

Brigitte Bardot: Das Sexsymbol hat überlebt

Sie war Europas Antwort auf Marilyn Monroe. Wie elend MM geendet ist, ist ­bekannt. BB hat überlebt. Wenn auch nur knapp. Mehrere Selbstmordversuche scheiterten. Es ist eben im Leben keine Freude, Projektionsfläche zu sein statt Mensch.

Shulamith Firestone ist tot

Eine der radikalsten und visionärsten frühen Feministinnen ist tot. Am Donnerstag wurde Shulamith Firestone in ihrem Appartment in New York gefunden. Sie sei eines natürlichen Todes gestorben, erklärte ihre Schwester Laya laut New York Times.

Editorial von Alice Schwarzer: Grund zur Freude

Manchmal gibt es Grund zur Freude. Diese EMMA-Ausgabe ist so ein Grund. Mir zum Beispiel geht das Herz auf, wenn ich eine strahlende Shirin Ebadi sehe. 24 Jahre lang hat die Iranerin sich nicht einschüchtern lassen - und dafür einen sehr hohen Preis gezahlt. Jetzt erhält sie die höchste

Yoko Ono: Tell us, Yoko! – Ein Interview

Arundhati Roy: Stoppt den Krieg!

Zunächst bin ich überrascht, als die ­zierliche Frau schüchtern die Bühne des ­Berliner Festspielhauses betritt. Doch nicht nur ihre Worte im Gespräch mit Gabriele von Arnim, auch die ­unge­zähmte, von grauen Strähnen ­durch­zogene Mähne und ihr heller, durch­dringender Blick ­machen schnell klar:

Margarete Mitscherlich: Die wilde Analytikerin

Die Psychoanalytikerin und Feministin ist 88 - und nicht zu bremsen. Anmerkungen ihrer langjährigen Freundin Alice Schwarzer anlässlich einer Ehrung in Frankfurt.

Einer Frau im Minirock glaubt man nicht

Die Schriftstellerin und Feministin Dacia Maraini gilt als eine der bedeutendsten und unerschrockensten Stimmen Italiens. Ihr zentrales Thema ist die sexuelle Gewalt. Die in Florenz geborene und in Japan und Sizilien Aufgewachsene war immer sanft und wild zugleich, sie sieht mit ihren meergrünen Augen sehr genau hin.

Brigitte Bardot: Die Tierrechtlerin

Sie war ein Sexsymbol und ist eine Legende. Aber sie lebt noch, und wie! Die einst "begehrteste Frau der Welt" ist im Alter zum Rolemode für Frauen geworden. Die Ikone kämpft weiter für Tiere. Warum Brigitte Bardot mit ihrem Leben wirklich in Frieden sein kann.

Virginia Woolf: Die unwiderruflich verrinnenden Stunden

Nicole Kidman als Virginia Woolf, Julianne Moore als depressive Hausfrau, Meryl Streep als lesbische Lektorin.

Fred Vargas: Fred Vargas über ihr Leben

Ihre Krimis schreibt sie innerhalb von drei Wochen. Doch was macht sie mit den restlichen 49 Wochen im Jahr? Erstaunliches, noch erstaunlicher als das, was ihre Figuren so anstellen.

Rolemodel: Marion Dönhoff zum 100.

„Niemand hat mich so treffend beschrieben wie sie“, sagte die Gräfin zu Lebzeiten über Alice Schwarzer. Die erinnert sich jetzt, wie sie bei der Porsche-Fahrerin auf dem Beifahrersitz saß.

Ein Königreich für alle Frauen?

"Ein Königreich für eine Frau" - so titelte ein Kölner Boulevardblatt. "Maggie hat es geschafft!" jubelten, schon familiärer, englische Journalisten. Man schrieb den 3. Mai 1979. Erstmals in der Geschichte Europas wurde eine Politikerin in die höchste Machtposition gewählt. Doch Margaret