Alice Schwarzer schreibt

Vom 6. bis 12. Dezember 2010

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In Zürich kann ich diesmal zu meinem Bedauern nur kurz sein. Dabei sind die Schweiz und Österreich gerade für mich immer eine wahre Erholung. Das liegt nicht nur daran, dass Städte wie Zürich oder Wien so schön sind, sondern auch daran, dass man dort der Deutschen, die in ihrer Heimat mit dem alles verdeckenden Etikett „Feministin“ auf der Stirn herumläuft, viel offener und gelassener begegnet.
Was zum Beispiel auch schon diese Einladung der NZZ zu einer Podiumsdiskussion zeigt, in der es einmal nicht um Frauen & Männer im engen, bornierten Sinne geht – auch wenn die Tatsache, dass Menschen Frauen & Männer sind, nie auszublenden ist und auch beim Traum von der Freiheit eine Rolle spielt.
Es folgt München. Da habe ich in den 1960er Jahren mal gelebt, in Schwabing, klar, das war damals ein Muss und ist auch heute noch schön. Es war ein ausgeflipptes Jahr mit Livejazz in der Schwabinger Nachteule und billigem Rotwein auf dem Monopterus im Englischen Garten. Schöne Erinnerungen. Von der jetzt bevorstehenden Weißwurst auf dem Viktualienmarkt und dem so barock-sinnlichen Christkindlmarkt vor dem Rathaus ganz zu schweigen!
Ich kann mich also wirklich nicht beschweren. Auch wenn es manchmal ein wenig stressig ist.

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