Alice Schwarzer schreibt

Wahlplakate

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Es ist die hehre Zeit der Wahlplakate. Und die sind oft aufschlussreicher, als es den KandidatInnen lieb sein kann.

Mein Lieblingsplakat ist zurzeit Westerwelle. Der FDP-Vorsitzende im Kreis unscharf fotografierter Frauen, die alle ihre begeisterten Blicke auf ihn richten. Er wiederum blickt uns an und ist der einzige, der scharf ist, zu scharf. Scheint reinmontiert zu sein. Mister 18 Prozent sieht aus wie der Mann, der aus der Kälte kam.

Quälend auch Merkel. Die Werber haben es fertig gebracht, die Kanzlerin für die Serie von schwarzrotgoldenen Wir-Plakaten so zu fotografieren, als sei sie die Hausfrau von nebenan. Nichts gegen Hausfrauen. Aber wollen wir den Staatshaushalt einer Hausfrau anvertrauen? Stimmt, besser als die Banker würde eine Hausfrau es allerdings allemal machen.

Schön auch der „Reichtum für alle“ von den Linken. Für wie blöd halten die uns eigentlich?!

Da ist die SPD-Kampagne noch die beste, zumindest werblich gesehen. Um Inhalte geht es ja sowieso nicht. Immerhin sehen wir Steinmeier in echt im Kreise der ihn umringenden alten Damen. Und er scheint ihnen sogar zuzuhören.

In Vorfreude auf den 27. September und
mit wahlmüden Grüßen

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