Alice Schwarzer über das Recht auf Abtreibung - alle Texte

Abtreibung in der Verfassung

Frankreich hat als erstes Land der Welt das Recht auf Abtreibung in der Verfassung verankert. Ein historischer Schritt und ein Signal an die ganze westliche Welt. Und wie steht es in Deutschland? Hier gibt es die schizophrene Beratungslösung. Und es wird gemunkelt, dass die Ampel gerade einen zynischen Deal plant.

Der Kampf um §218: Wie lange noch?

1971 initiierte Alice Schwarzer die "Stern"-Aktion „Wir haben abgetrieben“. Vier Monate später schrieb sie das Buch „Frauen gegen den §218“ mit den Stimmen der Frauen und einer Analyse der Situation. Hier ein beklemmend aktueller Auszug. 51 Jahre danach hat sich erschütternd wenig geändert.

Und was ist mit dem Paragraf 218?

Nach der Entscheidung des Supreme Court in den USA will Präsident Macron das Abtreibungsrecht in der Verfassung verankern. Und der deutsche Kanzler? SPD und Grüne haben im Wahlkampf zugesagt, die Abtreibung aus dem Strafgesetzbuch zu streichen. Höchste Zeit, dass sie ihr Versprechen einlösen.

Abschied von Peter Merseburger

Alice Schwarzer hat mit ihm eine ihrer größten Schlachten geschlagen: das Verbot ihres" Panorama"-Beitrages 1974 zur sanften Abtreibung. Und sie hat ihn bewundert für seine Charakterstärke. Er war einer ihrer Vorbilder.

§ 219a: Der Skandal bleibt!

Paragraf 219a soll weg - das hatte die Ampel versprochen. Um den Kern des Problems aber hat sie einen Bogen gemacht. In ganz Westeuropa gilt die Fristenlösung. Nur Deutschland erlaubt sich, Frauen und ÄrztInnen zu bevormunden. Ein unhaltbarer Skandal! meint Alice Schwarzer.

Koalitions-Vertrag: Das planen sie

Über einiges im Koalitionsvertrag können Frauen sich freuen, findet Alice Schwarzer. Zum Beispiel der Schutz von Frauen und Kindern vor Männergewalt. Anderes ist ein Totalausfall. So kommen die Themen Islamismus und Prostitution gar nicht erst vor. Und einiges ist nichts Geringeres als eine Katastrophe.

6. Juni 1971: 50 Jahre Frauenbewegung

Am 6. Juni 1971 löste das Bekenntnis der 374 Frauen im STERN „Wir haben abgetrieben!“ letztendlich die Frauenbewegung aus. Dabei wollte STERN-Chefredakteur Nannen eigentlich Romy Schneider auf den Titel nehmen statt der 28 Frauen – die lange Nacht des Duells zwischen Schwarzer und Nannen. Alice Schwarzer erinnert sich.

Die gefakte Stern-Aktion

In dem ZDF-Film geht es zwar um Erikas "Aufbruch in die Freiheit" - aber nicht um die Wahrheit über die STERN-Aktion 1971. Warum eigentlich nicht? Alice Schwarzer wundert sich über die Darstellung der historischen Aktion im ZDF, die das ganze zur Idee einer Kölner Wohngemeinschaft verfälscht.

Fundamentalisten attackieren Abtreibungsrecht!

Von Polen bis Amerika sind die Frauenrechte gefährdet. Und in Deutschland ist es auch nicht zum Besten bestellt. Überall hört die Politik mehr auf christliche Fundis als auf die Bevölkerung. In Polen sind es die Vatikan-treuen, in Amerika die Evangelikalen. Was für die islamischen Fundamentalisten das Verhüllungsgebot, ist für die christlichen das Abtreibungsverbot. Ein Kommentar von Alice Schwarzer.

AKK: Eine Feministin im Bendlerblock?

Sie wollte mal Messdienerin werden - jetzt ist sie viel mehr: Bundeswehr-Chefin! Alice Schwarzer sprach vorher mit der CDU-Chefin - aufschlussreiche Antworten! AKK über: "ihr schlechtes Gewissen" als Frau, die Einführung eines Dienstjahres für alle, das Kopftuch und die Prostitution. Eine Feministin im Bendlerblock?

Barley: Ich bin für Fristenlösung!

Im Interview mit Alice Schwarzer bekannte sich die Justizministerin zum Recht auf Abtreibung und zum Feminismus. Theoretisch. Und praktisch? Die zukünftige EU-Politikerin hätte durchaus die Chance, den europäischen Feminismus ins rückständige Deutschland zu tragen. Wird sie es tun?

Jetzt muss die Fristenlösung her!

Die bedrohlichen Manöver von Spahn & Co sind eine Warnung. Und dass das Kabinett ihm 5 Millionen Euro zum Verplempern gewährt hat, ist ein Skandal. Mit diesem Geld will Spahn "die psychischen Folgen einer Abtreibung" erforschen lassen. Dabei gibt es seit Jahrzehnten zig Studien dazu. Worauf will er eigentlich raus?

Der kleine Unterschied

Das Buch enthält 15 Protokolle mit sehr unterschiedlichen Frauen und einem Essay der Autorin über "Sex and Gender". Nachfolgend ein Auszug aus dem Vorwort: Fast immer, wenn ich in den letzten Jahren mit Frauen geredet habe, egal worüber und egal mit wem – ob mit Hausfrauen, Karrierefrauen oder

Editorial von Alice Schwarzer: Zurück auf Anfang?

Warum Frauen weniger Kinder kriegen, ist bekannt. Was also steckt hinter der Kampagne? Warum die so billige Verherrlichung der Mütter - deren andere Seite die Verteufelung der Nichtmütter ist.

Frauenhass und Fremdenhass

Wahrlich, wir leben in erstaunlichen Zeiten. Selten hatten wir Frauen so viel Grund, stolz zu sein. Stolz auf unser freies Denken und Handeln, auf unsere Einmischung ins Weltgeschehen. Stolz auch darauf, nicht länger Frauen von Männergnaden zu sein, sondern den aufrechten Gang zu gehen. Gleichzeitig aber stehen wir

Recht auf Abtreibung in akuter Gefahr

Die Zeichen mehren sich. Aber soll das alles wieder von vorne losgehen? Nur weil die Kirche will?

Memmingen: Jetzt reicht´s!

Jetzt reicht's! Der Skandal ist nicht der Prozess, sondern das Gesetz, das einen solchen Prozess überhaupt möglich macht. Solange es dieses Gesetz gibt, kann jede Stadt Memmingen werden. Darum muss das Gesetz weg!

Abtreibung: Kippt Merkel die § 218-Reform?

Abtreibungs-Fundamentalisten aller Parteien attackieren über die Hintertür "Spätabtreibungen" die Reform.

Politische Prozesse: Von Weimar bis Memmingen

Mit dem Recht ist das so eine Sache. Es richtet sich nicht nur nach den Buchstaben des Gesetzes, sondern auch nach dem, was den Richtenden Rechtens scheint - und dem Zeitgeist opportun. Zwei Prozesse führten das in diesen letzten Monaten besonders deutlich vor Augen: der Prozess gegen Monika Weimar und der Prozess

Editorial von Alice Schwarzer: Nur ein halber Sieg

Es ist ein scheinheiliges Urteil von Karlsruhe zum § 218: eine halbe Niderlage und ein halber Sieg. Haben wir dafür 22 Jahre gekämpft? Für diesen scheinheiligen Kompromiss, der es dem Papst genauso recht machen will wie der mündigen Bürgerin? Gewiss nicht! Aber – unter den herrschenden Umständen hätte es in

Das Recht auf Abtreibung: Die PID und die Heiligkeit des Lebens

Opfert die Kanzlerin die Rechte der Frauen auf dem Altar der Rechtskonservativen? Und ist die PID-Debatte Teil eines Rechtsrucks der Konservativen? Das ist zu befürchten.

Eitorial von Alice Schwarzer: Die Offensive der Dunkelmänner

Wäre es nicht so nervend, es wäre ziemlich komisch. Denn ginge es nach dem Vatikan, sollten wir Frauen: 1. über unseren Körper nicht selbst verfügen, 2. die Finger von der Verhütung lassen und 3. zwangsläufig auch ungewollt schwanger werden, 4. gezwungenermaßen austragen und 5. und am

Skandal PID-Verbot: Fundamentalismus gegen Humanität?

In den kommenden Monaten diskutiert der Bundestag über das Verbot der PID.Denn verboten wird die so hilfreiche Diagnose in Deutschland auf jeden Fall.

Einer der Letzten, die abtreiben, wurde ermordet!

Er ist das achte Todesopfer und die Angst der Ärzte steigt. Erstmals seit den 70er Jahren sind die Abtreibungsgegner in den USA in der Mehrheit. Ein Omen?

Abtreibung: Die Stern-Aktion und ihre Folgen

Vor 45 Jahren erschien der Stern mit der von Alice Schwarzer initiierten Aktion "Ich habe abgetrieben - und fordere das Recht dazu für alle Frauen." Das war der Anfang. Und das Ende des Schweigens. Die Aktion wurde zum Auslöser der Frauenbewegung . Doch bis heute haben Frauen in Deutschland nicht das Recht auf Abtreibung.

Mit den Stimmen der Anderen

Die CDU/CSU erreichte die lange gewünschte Verschärfung des Abtreibungsrechts im Jahr 2009 mit den Stimmen von SPD, FDP und Grünen - darunter einige Überraschungen. Der Ärztinnenbund hatte davor gewarnt. Der Berufsverband der Frauenärzte hatte davor gewarnt. Pro Familia hatte davor gewarnt. Es hat alles nichts genutzt.

Gerda Lerner: Der Ursprung der Macht

Die US-amerikanische Historikerin Prof. Gerda Lerner gilt als die Pionierin der neueren Erforschung der Geschichte der Frauen. Ihr Buch "Die Entstehung des Patriarchats" ist eine der wichtigsten und spannendsten Lektüren, um das historische Ausmaß und den Abgrund weiblicher Ohnmacht unter männlicher

Interview mit Leutheusser-Schnarrenberg "Ich bin gegen den § 218 auf die Straße gegangen"

Das ist neu: eine Justizministerin, die 20 war, als es losging mit der Frauenbewegung - und die selbst dazugehörte. Sabine Leutheusser, verheiratete Schnarrenberger ist heute 41 und die erste Frau, die in Deutschland Justizminister ist. Ihre Nominierung im letzten Mai war für alle eine Überraschung, nicht zuletzt

Brigitte Bardot: Das Sexsymbol hat überlebt

Sie war Europas Antwort auf Marilyn Monroe. Wie elend MM geendet ist, ist ­bekannt. BB hat überlebt. Wenn auch nur knapp. Mehrere Selbstmordversuche scheiterten. Es ist eben im Leben keine Freude, Projektionsfläche zu sein statt Mensch.

Die Jahre 1971 bis 1975: So fing es an!

Die deutschen Frauen rebellierten später als die Women’s lib in Amerika, das Mouvement de femmes in Frankreich oder die Dollen Minnas in Holland. Das Erbe ihrer Mütter, der von Hitler auf Kinder & Küche beschränkten „deutschen Frau“, wirkte lange nach. Und auch der Rechtfertigungsdruck gegenüber der dominanten Linken, für die Frauen nur ein „Nebenwiderspruch“ waren, wirkte lähmend. Doch dann ging es los!

Abtreibung - noch immer ein Tabu!

Sie wagen es kaum zu sagen: Aber immer zahlreicher werden in Deutschland die Frauen, die mehr als ein schlechtes Gewissen haben. Während im Ausland die Fristenlösung gilt, werden abtreibende Frauen in ‪Deutschland behandelt wie Aussätzige.

§ 218 oder § 153: Was kommt?

Prof. Albin Eser ist Mitverfasser der Studie "Schwangerschaftsabbruch im internationalen Vergleich" und Direktor des Max Planck Instituts für internationales Strafrecht. Für ihn ist es klar, dass etwas passieren wird. Und zwar bald.

Trump & Erdogan bekämpfen!

Alice Schwarzer über zwei Autokraten, die Allah bzw. Gott als Argument für ihre Herrschaft missbrauchen: Donald Trump und Recep Tayyip Erdogan. Der eine in Amerika, der andere in der Türkei. Die Frauenrechte werden als erste gekappt - danach folgt die Entmündigung aller Freiheitsliebender.

Jetzt eine neue Frauenbewegung!

Der letzte "Spiegel" vor den DDR-Wahlen listete alle Parteien und Gruppierungen auf, die sich zur Wahl stellten, dazu ihre wesentlichen Forderungen: zur "deutschen Einheit", zur "Sicherheitspolitik" und zur "Wirtschaftsreform". Soziale Rechte waren kein Thema. Kein Thema war auch

Der Kardinal und die Feministin

Alice Schwarzer verabschiedet sich von Kardinal Meisner, dem sie freundschaftlich verbunden war – trotz tiefer Kontroversen. Ihre Wege haben sich über fast drei Jahrzehnte immer wieder gekreuzt. Und einmal konnte sie ihn sogar zum Umdenken bewegen.

Abtreibung ist ein Menschenrecht!

Darüber spricht und diskutiert Alice Schwarzer heute auf Einladung des Frauenhauses Kassel um 19 Uhr im Südflügel Kulturbahnhof. Denn es ist ja noch nie darum gegangen, OB Frauen abtreiben – sondern nur darum, WIE sie abtreiben. Werden ungewollt Schwangere bald wieder ihr Leben riskieren müssen?

Zum Thema Abtreibung

Nein, ich habe nie abgetrieben. Und ich hätte es vermutlich auch nicht getan. Im Ernstfall. Warum nicht? Nicht aus moralischen Erwägungen. Denn so ernst so eine Entscheidung gewesen wäre, so liegen für mich doch Welten zwischen einem Fötus und dem geborenen Kind. Nein, ich hätte es aus

Abtreibung: Und ewig zittere das Weib

Ich bin gegen Abtreibung. Und ich bin gegen den Paragrafen 218. Das widerspricht sich? Keineswegs. Denn ich kenne das Leben, und mir geht es wie den meisten Frauen: Wir haben fast alle im Leben schon einmal abgetrieben oder aber es zumindest ernsthaft erwogen. Niemand ist darum so gegen Abtreibung wie wir Frauen selbst.

Warum ich in Berlin den Bundespräsidenten wähle

Am 18. März 2012 werde ich im Reichstag eine von 1.240 PolitikerInnen sowie einer Minderheit parteiloser BürgerInnen sein, die den Bundespräsidenten wählen. Eine Ehre, wenn in diesem Fall jedoch eigentlich nur ein symbolischer Akt. Denn der Ex-Pfarrer und Ex-Leiter der nach ihm benannten „Gauck-Behörde“ ist

Abtreibung

Nein, ich habe nie abgetrieben. Und ich hätte es vermutlich auch nicht getan. Im Ernstfall. Warum nicht? Nicht aus moralischen Erwägungen. Denn so ernst so eine Entscheidung gewesen wäre, so liegen für mich doch Welten zwischen einem Fötus und dem geborenen Kind. Nein, ich hätte es aus Angst nicht getan.

Mein persönliches 68

Alice Schwarzer erzählt, wie das für sie war: 1968. Und warum sie nicht wirklich dabei war - und erst etwas später loslegte. Nämlich dann, als das mit den Frauen so richtig losging: im Juni 1971. Die 68erinnen waren ein Vorfrühling, aber noch keine Frauenbewegung.

Der Gipfel der Scheinheiligkeit!

Zwei katholische Krankenhäuser in Köln haben die Notfall-Betreuung einer vergewaltigten Frau abgewiesen - um nicht die „Pille danach“ verschreiben zu müssen. Ihr Argument, das verstoße gegen ihre Überzeugung, hat das Land erschüttert. So erschüttert, dass sich auch Kardinal Meisner persönlich entschuldigen musste.

"60 Jahre Bundesrepublik": Ein unerhörtes Selbstbekenntnis

Es muss Ende April gewesen sein. In unserer Wohnung Rue d’Alesia im 14. Arrondissement klingelte das Telefon. Am anderen Ende der Leitung war Jean Moreau, mein Kollege vom "Nouvel Observateur", der am 11. April 1971 "die Liste der 343 Französinnen" veröffentlicht hatte.

Abtreibung: Es ist eine Schande!

Es soll beim § 219a bleiben. Der verbietet Ärzten, Frauen zu informieren, ob sie Schwangerschaftsabbrüche machen. Und er bedroht Ärzte mit zwei Jahren Gefängnis. Der Paragraph ist ein Nazi-Gesetz, das 1933 verabschiedet wurde. Ziel: deutsche Frauen zu zwingen, dem Führer „arische“ Kinder "zu schenken".

Sehr geehrter Kardinal Meisner

Sie sind es gewohnt, kritisiert zu werden. Nicht nur von Feministinnen, auch von KatholikInnen, ja überhaupt von Menschen, deren Unmut über die repressive Politik der katholischen Kirche immer lauter und lauter wird. Da ist es nur fair, Sie auch zu loben, wenn Sie etwas richtig machen. Und das haben Sie gerade getan.

Das Recht auf Abtreibung ist in Gefahr

Er ist ein Intellektueller meiner Generation und in zweiter Ehe mit einer jüngeren Frau verheiratet, die sich als Feministin versteht. Die beiden haben zusammen ein Kind. An diesem sonnigen Herbsttag schlendern wir gemeinsam über die Straße, auf dem Weg zu einem Termin. Da sagt er, so ganz nebenher, zu mir: „Na,