Reaktionen, Reaktionen

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Reaktionen, Reaktionen

Die ersten Reaktionen auf den
Text von Alice Schwarzer in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung lagen schon am Montagmorgen in ihrer E-Mail-Box.


Kein(e) Journalist(in) hat nach der Wahl so klar und präzise das Dilemma des deutschen Mannes herausgearbeitet. Wahrscheinlich bereitet es vielen männlichen Wählern, speziell wenn es in der Wahlkabine zum "Schwur" kommt, noch immer Probleme, sich eine Frau quasi zum Chef zu wählen. Das geradezu unerträgliche Macho-Gehabe des Wahlabends hat Herr Schröder aber auch bei so sensiblen Themen wie dem von ihm beanspruchten ständigen Sitz im Uno-Sicherheitsrat an den Tag gelegt. Er liebt die Kanonenbootpolitik wie weiland der unselige Wilhelm II. Imponiergehabe wie bei dem sich auf die Brust trommelnden Orang-Utan Mann. Ulrich Tänzer, per E-Mail

Was wird nur aus unserer politischen Kultur, überhaupt aus unserer so schön erstarkten Demokratie, wenn solche Machenschaften wie von Schröder & Co Erfolg haben?
Wo kommen wir hin, wenn Wahlergebnisse nicht mehr akzeptiert werden , sondern nachträglich zugunsten eigener Machtgelüste uminterpretiert werden? Sind das nicht gerade Markenzeichen von Diktaturen? Wehret den Anfängen! Regine Müller, per E-Mail

Wir Frauen sollten alle aufschreien, so einen Mann wollen wir nicht an der Spitze Deutschlands. Leider sieht es in der ganzen SPD so aus. Ich bin seit 23 Jahren SPD-Frau und weiß, wie es dort zugeht. Gleichstellung gibt es nur auf dem Papier. Dieser Kanzler muss weg! Brigitte Stratman, 60, Bottrop-Kirchhellen

Großartig, Ihr Artikel in der FAS vom 25. September. Wir - mein "emanzipierter" Mann, der Sie sehr schätzt - und ich können jedes Wort unterstreichen. Wie ist es möglich, dass im 21. Jahrhundert ein intelligenter Mensch das Verhalten eines primitiven Steinzeitmännchens an den Tag legt, ohne dass die Öffentlichkeit empört aufschreit. Wir hoffen, dass Ihre Worte - wie so oft - Wirkung zeigen. Eigentlich müssten wir Frauen auf die Straße gehen! Dr. Irmgard Hammers, Bergisch-Gladbach
Seit Tagen warte ich auf einen Aufschrei der vielen Frauenorganisationen im Lande über das, wie empörend man mit Frau Merkel nach der Wahl umgeht. Ich bedanke mich sehr bei Ihnen für diesen Artikel, da Sie mir ganz aus dem Herzen sprechen! Christina Ishizuka, per E-Mail

Sollte die CDU/CSU Frau Merkel nicht als Kanzlerin durchsetzen (wollen), habe ich diese Partei zum letzten Mal gewählt. Lothar Köth, per E-Mail

Bei all meiner Bewunderung für Ihre Lebensleistung - ich würde gerne verstehen, was sie dazu gebracht hat, sich derart für Angela Merkel als Bundeskanzlerin einzusetzen. Wie kann man sich derart kategorisch für eine Spitzenpolitikerin aussprechen, die - erste Bundeskanzlerin hin oder her - stets eine frauenfeindliche (oder vielmehr Frauen ignorierende) Politik vertreten hat, noch vertritt und aller Voraussicht nach auch weiterhin vertreten wird? Miriam Buse, per E-Mail

Sehr geehrte Frau Schwarzer, jedes Wort Ihres Artikels in der Sonntags-FAZ spricht mir aus dem Herzen. Frau Merkel soll nicht nur, sie muss Kanzlerin werden und diesen machtbesoffenen (ein treffender Begriff!) Schröder ablösen. Norbert Noetzel, Wiesbaden

Es war zunächst gut, dass der Geschlechterkampf im Wahlkampf keine Rolle gespielt hat. Ich habe auch in Interviews für ausländische Medien immer sehr unterstützt, dass Frau Merkel das Gender-Thema nie zu einem ihrer Themen gemacht hat. Um so mehr muss man ihr nun zur Seite stehen, da wir uns in einer ganz banalen Schlammschlacht befinden, bei dem es allein um die Kastrationsängste eines Machtbesoffenen geht, wie Sie es nur all zu gut skizziert haben. Karoline Beck, Bundesverband Junger Unternehmer (BJU), Berlin

Als besonders schockierend empfinde ich die von Ihnen zutreffend beschriebene Hybris und Hemmungslosigkeit, die im Verhalten von Gerhard Schröder zum Ausdruck kommt. Dass in einer Demokratie Macht auf Zeit verliehen wird und dass demokratische Machtausübung etwas mit Demut zu tun hat, haben Sie überzeugend dargestellt. Es muss darüber hinaus schon ein erhebliches Maß an demokratischem Werteverlust vorliegen, wenn ein durch Wahl legitimierter Machtwechsel aus atavistischem männlichen Dominanzgebaren hintertrieben werden soll. Ilse Schaffer, Aachen

Sie schreiben mir so aus dem Herzen, wie ich es kaum ausdrücken kann. Was mit Frau Merkel veranstaltet wird, sowohl von vielen Politiker Kollegen als auch teilweise von den Medien ist in höchstem Maße diskriminierend und ich glaube auch, daß das zum großen Teil mit ihrem Geschlecht zu tun hat. Irmgard Wollmann, per E-Mail
Nachdem der Kanzler aus Deutschland am Wahlabend eine Bananenrepublik gemacht hat, sind Sie jetzt gefordert. Es geht nicht an, dass Frau Merkel zurücktreten soll, damit der Verlierer sein Gesicht wahren kann. Das sind undemokratische und altpatriarchalische Muster, die Sie jetzt aufzeigen sollten. Olga Bischof, per E-Mail

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