68er-Bewegung

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Proteste: Ankleben - na und?

Die „Letzte Generation“ hat angekündigt, peu à peu "ganz Berlin lahmzulegen". Was soll die Aufregung - ausgerechnet bei den Grünen?, fragt Alice Schwarzer. Die 68er-Militanten und ihre Erben hatten zu ganz anderen, zu gewalttätigen Protestformen gegriffen. Dagegen ist das Ankleben sympathisch friedlich.

Genossen, ihr seid unerträglich!

Helke Sander hielt die berühmte „Tomatenrede“ und ist eine der Gründerinnen der Kinderläden. 1937 in Berlin geboren, die Eltern waren „Mitläufer“, der Vater ein „Tyrann“. Sie gründete 1968 den „Aktionsrat zur Befreiung der Frauen“. Später initiierte Sander die Gruppe „Brot und Rosen“ und das erste Frauenfilmfestival.

Liebe Genossinnen, Genossen.

Sanders Tomatenrede 1968 in Frankfurt.

Meinhof: Hass gegen Angst

Der Weg von Ulrike Meinhof von der brillanten linken Journalistin zur RAF-Terroristin im Untergrund war dramatisch. Schade. Denn sie war Feministin. Doch der Hass war zu groß. Nicht nur aufs Establishment und den Imperialismus, sondern auch auf den eigenen Ehemann. Das schrieb Meinhof nach dem Tomatenwurf

Morgan: Sisterhood Is Powerful!

Als junge linke Aktivistin ließ Robin Morgan die Genossen hochgehen: mit ihrer Kampfansage „Goodbye to all that“ (1970) über den Frauenhass in der Linken. Da war sie schon berüchtigt. Sie hatte 1968 den ersten Frauenprotest gegen den Miss-America-Wettbewerb auf die Beine gestellt und die radikal-feministische Gruppe W.I.T.C.H. gegründet.

Chesler: Angst vor Linken

Auch in Amerika wehrten die Genossinnen sich gegen die Genossen - und sodann gegen die eigenen Schwestern. So wie Phyllis Chesler. Sie ist die Autorin von "Frauen, das verrückte Geschlecht". Heute kämpft sie vor allem gegen den Islamismus - und ist damit ziemlich allein.
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